Schweizer Handgranaten in Syrien aufgetaucht

Schweizer Handgranaten bei Kämpfen in Syrien verwendet

publiziert: Sonntag, 1. Jul 2012 / 16:21 Uhr
Eine RUAG-Handgranate.
Eine RUAG-Handgranate.

Bern - Schweizer Handgranaten werden derzeit von der Freien Syrischen Armee (FSA) in ihrem Kampf gegen das Regime von Präsident Baschar al-Assad eingesetzt. Dies schreiben die «SonntagsZeitung» und «Le Matin Dimanche». Sie berufen sich auf ein Foto, das ihnen von einem Reporter in Syrien zugespielt worden sein soll.

5 Meldungen im Zusammenhang
Um was für einen Reporter es sich dabei handelt, präzisieren die Zeitungen nicht. Sie schreiben einzig: Der Reporter, dessen Name den Redaktionen bekannt sei, habe die Rebellen im Kampfgebiet begleitet. Dabei habe er am vergangenen Donnerstag in der nordsyrischen Ortschaft Marea nahe der türkischen Grenze die Schweizer Handgranaten entdeckt und fotografiert.

Das Foto, welches die Zeitungen in ihrer heutigen Ausgabe als Beleg anführen, zeigt jedoch einzig eine Hand, die eine Granate des Typs «Offensive OHG92 SM 6-03 1» hochhält.

Dass eine solche Handgranate aus der Produktion des bundeseigenen Rüstungsbetriebs RUAG stammt, ist unbestritten. «Die Handgranate auf dem Foto sieht aus wie ein Produkt der RUAG», erklärt Sprecher Jiri Paukert der Nachrichtenagentur sda.

Dieser Produkte-Typ sei zwischen 1992 und 2005 für «kundenspezifische Aufträge» in der Schweiz produziert worden. Die OHG sei eine offensive Granate. Sie würde für das Eindringen in feindliche Stellungen verwendet und habe «nahezu keine Splitterwirkung» sondern beschränke sich auf die «Druckwellenwirkung», so Paukert.

Dass das Foto mit der Handgranate jedoch in Syrien, dazu noch beim Einsatz von Kampfhandlungen aufgenommen wurde, ist aufgrund des fehlenden Bildzusammenhangs ungeklärt.

Aufnahmeort des Fotos unklar

Genau diesen Punkt beanstandet Antje Baertschi, Sprecherin des Staatssekretariats für Wirtschaft (SECO), welches für die Exportkontrolle von Schweizer Kriegsmaterial zuständig ist. Das Foto mit der Handgranate, lasse keine konkreten Schlüsse zum Ort der Aufnahme zu.

Auf die von den Zeitungen aufgeworfene Frage, ob und wie denn Schweizer Kriegsmaterial nach Syrien habe gelangen können, sagte Baertschi: Seit dem 1. April 1998, also dem Datum, an dem das Schweizer Kriegsmaterialgesetz (KMG) in Kraft getreten sei, habe die Schweiz keine Waffenlieferungen an Syrien getätigt.

Auch RUAG-Sprecher Paukert sagt: «Seit ihrer Gründung im Jahr 1999 hat die RUAG kein Kriegsmaterial nach Syrien geliefert.» Das KMG verbietet die Lieferung von Waffen an Länder, die in einen internen oder international bewaffneten Konflikt verwickelt sind oder wo Menschenrechte systematisch und schwerwiegend verletzt werden.

(fest/sda)

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Wäre, hätte, wahrschlich...
vielleicht und eventuell..
Können die Zeitungen bei so ernsten Angelegenheiten nicht einfach nur von Tatsachen berichten? Schon das ist schwer genug. Wer kann mit solchen diffusen Vermutungen irgendetwas anfangen?
Auto als Waffe
In meinem Bekanntenkreis, verkraftete eine Frau die Trennung von ihrem Freund nicht. Als sie in sah, sah sie rot. Sie fuhr mit ihrem Auto gegen sein Auto.

Für eine Nacht musste die Dame ins Gefängnis. Nachher war sie frei. (Trotz Tötungsabsicht!)

Der Grund sie musste auf ihr Kind achten. Sie hatte den Frauenbonus plus den Migrantenbonus.

Bitte stoppt den Import von Autos, dies sind ganz gefährliche Waffen!!!
Waffen werden eingesetzt
Wenn man Waffen herstellt werden die auch eingesetzt. Die Empörung der zuständigen Behörden finde ich unehrlich. Es ist eine Frage der Zeit bis RUAG Schützenpanzer auf Demonstranten schiessen.

Wenn man das nicht will, sollte man einfach keine Waffen herstellen.
Das Geschäft mit dem Krieg der bundeseigenen Rüstungsbetriebe Ruag
Vielleicht sind die Handgranaten der bundeseigenen Rüstungsbetriebe Ruag, die jetzt in Syrien aufgetaucht sind, von Thun via die Emirate nach Syrien gelangt. Die Arabischen Emirate wie das fundamentalistische Saudi-Arabien unterstützen bekanntlich die Aufständischen in Syrien. Vor einigen Jahren gelangten vierzig Schweizer Panzerhaubitzen die von der Schweiz den Arabischen Emiraten geliefert wurden illegal nach Marokko. Das autoritäre Regime der Arabischen Emirate hat sich im letzten Jahr auch am Krieg in Libyen beteiligt, trotzdem blieb dieser Staat ein guter Kunde der Schweizer Rüstungsindustrie. - Willig produzieren Schweizer Angestellte und Arbeiter weiter für den Krieg, wie gestern für die Diktatoren Mussolini, Hitler, Franco, Salazar, die Obristen in Griechenland und die Militärjuntas in Süd- und Mittelamerika. Die Gewerkschaften schweigen. - An Staaten die Krieg führen und die Menschenrechte mit den Füssen treten dürfte nach den Gesetzen und Verordnungen der humanitären Schweiz kein Kriegsmaterial geliefert werden.

Die Ruag beliefert auch andere Staaten die im Irak, in Afghanistan, in Pakistan und im Jemen Krieg führen regelmässig Kriegsmaterial, nämlich an die USA, Grossbritannien und an andere Nato Staaten. 70 Rechtsprofessoren haben zwar vor drei Jahren festgestellt, dass Waffenlieferungen an Staaten die Krieg führen nach der Kriegsmaterialverordnung nicht erlaubt wären.

Es kann sein, dass diese Handgranaten die in Syrien aufgetaucht sind auch via einer ausländischen Tochter der Ruag nach Syrien gelangt sind. Die Ruag, im Besitze des Schweizer Volkes, produziert auch im Ausland. Die mittlerweile international tätige Ruag besitzt Produktionsstätten in Deutschland (Oberpfaffenhofen, Hamburg, Berlin, Sulzbach-Rosenberg und Fürth), Schweden (Åmotfors, Linköping und Göteborg), Ungarn (Sirok), Österreich (Wien und Berndorf) und in den Vereinigten Staaten (Los Angeles und Tampa). RUAG Verkaufsgesellschaften gibt es in weiteren Ländern, so in Belgien, Brasilien, Frankreich, England, Österreich, Malaysia.

Von der schweizerischen Kriegsmaterialstatistik nicht erfasst werden Geschäfte des bundeseigenen, Rüstungskonzerns Ruag die vom Ausland aus getätigt werden. Welches Kriegsmaterial und wohin diese ausländischen Töchter der Ruag exportieren ist geheim.
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