UNO wegen schwerer Versäumnisse bei Sicherheit in Irak kritisiert

publiziert: Mittwoch, 22. Okt 2003 / 18:52 Uhr

New York - Nach zwei Anschlägen auf das UNO-Hauptquartier in Bagdad hat eine unabhängige Kommission den Leitungsgremien in New York und in der irakischen Hauptstadt schwere Versäumnisse bei den Sicherheitsvorkehrungen vorgeworfen.

UNO-Generalsekretär Kofi Anan hat, trotz internem Widerstand, einen Teil des Personals im Irak belassen.
UNO-Generalsekretär Kofi Anan hat, trotz internem Widerstand, einen Teil des Personals im Irak belassen.
Sowohl das UNO-Team in Bagdad wie auch die New Yorker Zentrale hätten die feindselige Atmosphäre nach dem offiziellen Ende des Irak-Kriegs unterschätzt und unzureichende Sicherheitsmassnahmen getroffen, heisst es in dem Bericht der Expertenkommission unter Leitung des früheren finnischen Präsidenten Martti Ahtisaari.

Die UNO habe in Irak eine Reihe ihrer eigenen Sicherheitsbestimmungen missachtet. Bei der Rückkehr ihrer Mitarbeiter Anfang Mai nach Irak habe die Organisation eigene Regeln und Anordnungen zur Sicherheit umgangen, merkte der Bericht kritisch an.

Die einzelnen Unterorganisationen hätten mit falschen Zahlen operiert, um zu verdecken, dass sie mehr Mitarbeiter als genehmigt beschäftigten. In Bagdad selbst seien die Sicherheitsbestimmungen nicht einmal annähernd eingehalten worden.

So habe sich der damalige Sonderbeauftragte Sergio Vieira de Mello geweigert, seine Amtsräume zu verlegen, obwohl wiederholt auf ihre gefährliche Lage hingewiesen worden sei.

Die Kommission bemängelte auch die mangelnde Zusammenarbeit mit der US-Verwaltung in Irak. UNO-Vertreter hätten nicht an den Besprechungen der von den USA geführten Streitkräfte teilnehmen dürfen.

Auf der anderen Seite hätten die Koalitionstruppen auf Veranlassung hochrangiger UNO-Mitarbeiter ihre Sperren auf dem Zufahrtsweg zur UNO-Zentrale räumen müssen.

Über den Weg war ein Selbstmordattentäter am 19. August mit einem mit Sprengstoff beladenen Lastwagen in das Hauptquartier gerast; 22 Menschen starben, darunter auch Vieira de Mello. Bei einem zweiten Anschlag rund einen Monat später wurde ein irakischer Wachmann getötet.

Die Kommission bedauert zudem die Entscheidung von UNO-Generalsekretär Kofi Annan, trotz des neuerlichen Anschlags nicht das gesamte ausländische UNO-Personal abzuziehen, wie es Sicherheitsvertreter gefordert hatten. Von den ursprünglich rund 650 ausländischen Mitarbeitern beliess er rund 40 im Land.

(tr/sda)

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