Zweifel an Aufrichtigkeit der US-Regierung

publiziert: Sonntag, 6. Nov 2005 / 19:24 Uhr

Washington - Präsident Bush hat vor dem Einmarsch im Irak Erkenntnisse über irakisches Training für El Kaida-Terroristen verbreitet, die intern Monate vorher schon als unglaubwürdig eingestuft worden waren.

Präsident Bush hat vor dem Einmarsch im Irak Informationen verbreitet, die intern schon als unglaubwürdig eingestuft worden waren.
Präsident Bush hat vor dem Einmarsch im Irak Informationen verbreitet, die intern schon als unglaubwürdig eingestuft worden waren.
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Die Information habe von einem festgenommenen El-Kaida-Mitglied gestammt, das schon im Februar 2002 in einem Pentagon-Papier als wahrscheinlicher Lügner entlarvt worden war, berichtete die «New York Times».

Dennoch sagte Bush acht Monate später - und fünf Monate vor dem Einmarsch im Irak: «Wir haben erfahren, dass der Irak El-Kaida-Mitglieder im Bombenbauen und Umgang mit Gift und Gas trainiert.»

Auf den erst vor kurzem aus Geheimakten freigegebenen Bericht des militärischen Geheimdienstes machte der demokratische Senator Carl Levin die Zeitung aufmerksam.

Aufgebauschte Meldungen

Das sei ein weiterer Beweis, dass die Regierung angebliche Geheimdiensterkenntnisse über irakische Unterstützung für Terroristen und Massenvernichtungswaffen aufgebauscht habe, sagte der Senator der Zeitung.

Die Angaben stammten von Ibn el Sheich el Libi, einem ranghohen El Kaida-Mitglied, das Ende 2001 in Pakistan festgenommen worden war. In dem Bericht des militärischen Geheimdienstes von Februar 2002 hiess es, El Libi habe wenig Details genannt.

«Es ist möglich, dass er keine weiteren Details kennt; wahrscheinlicher ist aber, dass dieser Mann die Ermittler absichtlich in die Irre führt», zitiert die Zeitung aus dem Bericht.

Powell hat sich davon distanziert

Auch der damalige Aussenminister Colin Powell verliess sich bei seiner Rede vor dem Weltsicherheitsrat im Februar 2003 auf El Libis Angaben. Er trug damals die vermeintlichen US-Erkenntnisse über die Gefahr vor, die vom Irak ausgehe. Powell hat sich inzwischen davon distanziert und den Auftritt tief bedauert.

(smw/sda)

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