Demonstranten beenden Proteste

Tausende Siedler und ihre Unterstützer hätten Kfar Maimon verlassen, berichtete das israelische Radio. Nur wenige hundert Demonstranten seien in der Ortschaft in der Negev-Wüste geblieben, hiess es unter Berufung auf Polizeiangaben. Zuvor hatte die Polizei einen weiteren Versuch der Demonstranten vereitelt, zur grössten jüdischen Siedlungsanlage Gusch Katif im Gazastreifen zu gelangen.

Am Mittwochabend hatte sich der Protestzug trotz Polizeiverbots unter Führung hochrangiger Rabbiner in Bewegung gesetzt. An einem Tor im Westen der Stadt wurden die Demonstranten jedoch von Sicherheitskräften gestoppt.

Die Polizei hatte angekündigt, sie werde den Marsch unter keinen Umständen erlauben. Die Siedlerführer forderten die Demonstranten daraufhin auf, auf anderen Wegen in den Gazastreifen zu gelangen.

Scharon mit deutlicher Mehrheit im Parlament

Am Mittwoch hatte sich der israelische Ministerpräsident Ariel Scharon im Parlament mit seinem Plan eines Abzugs aus dem Gazastreifen gegen den Widerstand der Demonstranten behauptet. Eine deutliche Mehrheit von 69 der 120 Abgeordneten stimmte gegen einen Aufschub des Abzugs, der am 17. August beginnen soll.

Damit hat Scharon die letzte Hürde in der parlamentarischen Auseinandersetzung um seinen Plan zur Räumung von insgesamt 25 jüdischen Siedlungen im Gazastreifen und nördlichen Westjordanland genommen.

Scharon begrüsste die Entscheidung der Knesset. "Dies ist ein Beweis, dass die Regierung, das Parlament und die Öffentlichkeit den Abzug unterstützen."

(fest/sda)