Israel weitet Offensive aus

Östlich des Flüchtlingslagers Deir al-Bala rückten Soldaten mit einem Grossaufgebot an Fahrzeugen einen Kilometer weit in den Gazastreifen vor, wie palästinensische sicherheitskräfte mitteilten. Sie eröffneten das Feuer auf einen Polizeiposten und töteten einen Beamten. Zwei weitere Polizisten seien verletzt worden.

Gleichzeitig drang die Armee den Angaben zufolge mit Panzern und Bulldozern rund 700 Meter in den Süden des Gazastreifens vor und umstellte das Dorf Al Karara.

Hamasanführer getötet

Nördlich von Gaza zerstörte ein F-16-Kampfjet das Haus eines Anführers der radikalislamischen Hamas-Bewegung, Mohammed Abu Salenjeh, wie palästinensische Sicherheitskräfte mitteilten. Dabei wurden nach Angaben von Ärzten mindestens fünf Menschen ums Leben gekommen, darunter drei Kinder.

Während Rettungskräfte noch die Opfer bargen, griff ein weiteres Kampfflugzeug den Angaben zufolge ein Auto mit mehreren Insassen an. Ob es dabei Verletzte gab, ist bisher unklar.

Radio: Verstärkung der Offensive

Das israelische Militärradio hatte am Dienstag berichtet, Regierungschef Ehud Olmert und Verteidigungsminister Amir Perez hätten eine Verstärkung der Offensive im Gazastreifen beschlossen. Die Armee habe ihre Infanterie- und Panzereinheiten zusammengezogen, um tiefer in das Gebiet vordringen zu können.

Die israelische Armee hatte Ende Juni ihre «Sommerregen» genannte Offensive begonnen. Ziel ist es zum einen, den am 25. Juni verschleppten Soldaten Gilad Schalit freizubekommen; zum anderen sollen Raketenangriffe von Palästinensergebiet auf Israel gestoppt werden. Seit Beginn der Offensive töteten israelische Soldaten mindestens 56 Palästinenser im Gazastreifen.

(fest/sda)