Schweizer im Irak von US-Soldaten erschossen

publiziert: Sonntag, 3. Jul 2005 / 14:59 Uhr / aktualisiert: Montag, 4. Jul 2005 / 00:01 Uhr

Bern/Bagdad - Im Irak ist ein schweizerisch-irakischer Doppelbürger durch Schüsse von US-Soldaten getötet worden.

Micheline Calmy-Rey will eine genaue Untersuchung des Vorfalls.
Micheline Calmy-Rey will eine genaue Untersuchung des Vorfalls.
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Aussenministerin Micheline-Calmy Rey verlangte von den US-Behörden eine gründliche Untersuchung des Todesfalles.

< Wie der Sprecher des Eidg. Departementes für auswärtige Angelegenheiten (EDA), Ivo Sieber, erklärte, wurde der aus dem kurdischen Norden stammende Salah Jmor am vergangenen Dienstag getötet. Er sei mit seinem Bruder in einem Auto in der Region von Bagdad unterwegs gewesen.

Bei einer Autobahnauffahrt habe das Fahrzeug einen US-Konvoi von drei Fahrzeugen passiert. In diesem Moment habe ein Schuss den Schweizer Staatsbürger getroffen. Der EDA-Sprecher berief sich dabei auf Angaben der Familie des Opfers.

Keine Spekulationen

Die Westschweizer Zeitungen "24 Heures" und "La Tribune de Genève" beriefen sich auf einen Informanten vor Ort, der von "Querschlägern" sprach. Eine US-Soldatin habe ihn versehentlich getroffen. Verwandte des Verstorbenen sprachen am Samstagabend gegenüber der Tagesschau des Westschweizer Fernsehens TSR hingegen von gezielten Schüssen der US-Soldaten.

Die SP-Bundesrätin wollte keine Spekulationen über den Hergang machen, zeigte sich vom Tod des SP-Mitgliedes aber betroffen. Die Schweiz warte nun auf die Ergebnisse der Untersuchung durch die US-Armee. "Wir wollen die Lage in der kommenden Woche evaluieren", erklärte sie im Westschweizer Radio RSR.

Seit fünf Jahren SP-Mitglied

Das Verbindungsbüro der Schweiz in Bagdad hat sich laut EDA-Sprecher Sieber mit dem irakischen Aussenministerium in Verbindung gesetzt, um eine Kopie des Polizeirapports zu erhalten. Zudem sei die US-Botschaft in Bagdad kontaktiert worden. Nach Angaben von Sieber hat das US-Aussenministerium den Vorfall bedauert.

Das Opfer der Schiesserei vom Dienstag war nach Angaben der Genfer Sozialisten seit fünf Jahren SP-Mitglied. Der schweizerisch-irakische Doppelbürger mit Jahrgang 1956 stammte aus dem kurdischen Norden Iraks. Er war vor 25 Jahren als Flüchtling in die Schweiz gekommen.

Nach Angaben der "NZZ am Sonntag" war er von der Demokratischen Partei Kurdistans (KDP) als Handelsminister für die Regierung des teilautonomen kurdischen Gebietes ausersehen.

(rp/sda)

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