Nahost

Abbas: Es gibt im Gazakonflikt nur eine politische Lösung

publiziert: Samstag, 12. Jul 2014 / 08:38 Uhr / aktualisiert: Samstag, 12. Jul 2014 / 12:12 Uhr
US-Verteidigungsminister Chuck Hagel sprach mit seinem israelischen Kollegen Mosche Jaalon.
US-Verteidigungsminister Chuck Hagel sprach mit seinem israelischen Kollegen Mosche Jaalon.

Washington/Tel Aviv - Palästinenserpräsident Mahmud Abbas dringt im Gazakonflikt auf eine politische Lösung. Ihm sei nicht wichtig, wer den Konflikt begonnen habe, sagte er in einem am Freitagabend ausgestrahlten Interview des libanesischen Fernsehsenders Al-Majadin.

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«Mein wichtigstes Anliegen in diesem Krieg ist es, die Menschen zu schützen.» Er forderte die Konfliktparteien auf, die Kämpfe zu beenden und zu der 2012 vereinbarten Waffenruhe zurückzukehren.

«Die einzige Lösung wird eine politische sein.» Israel warf er zugleich vor, mit dem Bau von Siedlungen die Friedensgespräche zum Scheitern gebracht zu haben.

16 weitere Tote bei Luftangriffen

Die israelische Luftwaffe griff derweil die fünfte Nacht in Folge Ziele im Gazastreifen an. Dabei wurden mindestens 16 weitere Palästinenser getötet. Nach palästinensischen Angaben wurde am frühen Samstagmorgen unter anderem der Sitz einer Wohlfahrtsorganisation für Behinderte getroffen, dabei sollen zwei Menschen ums Leben gekommen sein.

Die israelischen Streitkräfte hatten am Dienstag ihre Offensive «Schutzrand» begonnen, um einen massiven Raketenbeschuss militanter Organisationen aus dem Gazastreifen zu stoppen.

Am Samstagmorgen wurden auch Ziele in Dschebalija im Norden des Küstenstreifens, in Deir al-Balah weiter südlich sowie in Gaza-Stadt getroffen, wie ein Sprecher des Gesundheitsministeriums sagte. Auch eine Moschee sei beschossen worden. Mit den 16 neuen Opfern stieg die Zahl der getöteten Palästinenser damit seit Dienstag auf 121.

Wie die israelische Armee im Kurznachrichtendienst Twitter mitteilte, wurden in der Nacht «mehr als 60 Terrorziele» im Gazastreifen bombardiert. Nach Militärangaben wurden bei den Angriffen «mehrere Terroristen» getötet, die am Abschuss von Raketen beteiligt gewesen seien.

Israel erlebte dagegen eine etwas ruhigere Nacht als in den Tagen zuvor. Militante Mitglieder der Palästinenserorganisation Hamas feuerten fünf Raketen auf Gebiete in Israel ab.

USA fordern Waffenruhe

Die USA fordern eine rasche Waffenruhe im Konflikt zwischen Israel und der islamistischen Hamas. «Je schneller wir eine Waffenruhe erreichen können, umso besser ist das für beide Seiten», sagte der Sprecher von US-Präsident Barack Obama, Josh Earnest, am Freitag.

Ein Ende der Gewalt sei nicht nur im Interesse von Israelis und Palästinensern, sondern im Interesse der gesamten Region. Die andauernde Gewalt bringe unschuldige Zivilisten in Gefahr.

Zuvor hatte Obama bereits dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu eine Vermittlung der USA angeboten. Zugleich signalisierte er Israel Rückendeckung im Fall einer Bodenoffensive in dem von der radikalislamischen Hamas beherrschten Gazastreifen.

Netanjahu hält trotz steigender Opferzahlen und internationaler Kritik an den schweren Luftangriffen auf den Gazastreifen fest. Der Einsatz werde fortgesetzt, bis von dort keine Raketen mehr auf Israel abgeschossen würden und wieder Ruhe herrsche, sagte der Regierungschef am Freitag in Tel Aviv.

Tod von Jugendlichen als Auslöser

Auslöser der schwersten Krise seit 2012 waren der gewaltsame Tod dreier jüdischer Jugendlicher und der mutmassliche Rachemord an einem palästinensischen Jungen. Darüber hinaus will die Hamas Israel und Ägypten zwingen, die Abriegelung des Gebietes zu lockern.

UNO-Menschenrechtskommissarin Navi Pillay rief Israel wie auch Palästinenser auf, die Rechte der Zivilbevölkerung zu respektieren. Sie kritisierte sowohl das israelische Vorgehen als auch die Raketenangriffe. Berichte über die Bombardierung von Wohnhäusern im Gazastreifen gäben Anlass zur Sorge, dass Israel die Menschenrechte verletze, sagte Pillay in Genf.

(asu/sda)

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