Chamenei lässt Vorwürfe im Iran überprüfen

publiziert: Montag, 15. Jun 2009 / 14:45 Uhr / aktualisiert: Montag, 15. Jun 2009 / 17:03 Uhr

Teheran - Nach der umstrittenen Präsidentenwahl im Iran hat der oberste Führer des Landes, Ajatollah Ali Chamenei, den Wächterrat angewiesen, die Vorwürfe von Unregelmässigkeiten sorgsam zu überprüfen. Bei einem Protestmarsch kam es derweil erneut zu Krawallen.

12 Meldungen im Zusammenhang
Der Wächterrat ist für die Kontrolle von Wahlergebnissen zuständig. Chamenei, der in allen Fragen das letzte Wort hat, forderte den Reformer und Wahlverlierer Mir-Hossein Mussawi gleichzeitig auf, seine Einwände gegen die Wahl auf dem gesetzmässigem Weg vorzubringen und die Angelegenheit in Ruhe zu regeln. Das berichtete der Nachrichtensender Chabar.

Angesichts der äusserst gespannten Lage sagte der Oppositionsführer eine geplante Protestkundgebung in Teheran ab. Das Innenministerium hatte die Veranstaltung verboten.

Trotzdem haben zehntausende Anhänger Mussawis einen Protestmarsch abgehalten, bei dem sich der Oppositionspolitiker für eine Wiederholung des Wahlgangs aussprach.

«Wir sind bereit, wieder an einer Präsidentschaftswahl teilzunehmen», sagte Mussawi. «Die Wahl des Volkes ist wichtiger als die Person Mussawi oder irgendjemand anders», fügte er hinzu.

Erneute Krawalle

Bei der Kundgebung kam es erneut zu Krawallen. Anhänger des amtierenden Präsidenten Mahmud Ahmadinedschad prügelten sich mit den Befürwortern des Gegenkandidaten Mussawi, berichtete ein Mitarbeiter der Nachrichtenagentur Reuters.

Ahmadinedschad war am Samstag mit grossem Abstand zum Sieger erklärt worden, was im In- und Ausland mit Skepsis aufgenommen wurde.

US-Vizepräsident Joe Biden äusserte Zweifel am offiziellen Wahlergebnis. Ein Berater des französischen Präsidenten Nicolas Sarkozy sagte, die Ereignisse im Iran seien keine gute Nachrichten - weder für die Iraner noch für den Frieden in der Welt. Auch die EU forderte die iranische Regierung auf, den Vorwürfen der Wahlmanipulation nachzugehen.

(smw/sda)

Kommentieren Sie jetzt diese news.ch - Meldung.
Lesen Sie hier mehr zum Thema
Hamburg/Teheran - Der oberste ... mehr lesen 1
Laut Ajatollah Ali Chamenei ist ein Wahlbetrug ausgeschlossen. (Archivbild)
Mir Hussein Mussawi fordert mehr Redezeit im staatlichen Fernsehsender IRIB.
Teheran - Der Iran hat die Botschafter mehrerer europäischer Länder einbestellt. Dabei protestierten die iranischen Behörden gegen die aus Sicht Teherans «feindseligen» Reaktionen der ... mehr lesen
Bern - Die Schweiz ruft die iranischen Behörden zur Mässigung bei der Kontrolle ... mehr lesen
Die Schweiz ruft die iranischen Behörden zur Mässigung bei der Kontrolle von Kundgebungen auf.
Teheran - Während der Proteste in Teheran sollen mindestens zwei ... mehr lesen
In Teheran ist es zu den grössten Massenkundgebungen seit 30 Jahren im Iran gekommen.
Weitere Artikel im Zusammenhang
Frauen dürfen im Iran bestimmte Berufe nicht ausüben. So ist etwa der Anwaltsberuf den Frauen im Iran untersagt.
Im Gespräch mit «news.ch» berichtet ... mehr lesen 1
Etschmayer Die Proteste im Iran nach den Wahlen vom Wochenende sind gewalttätig und können unmöglich vor dem Ausland verborgen werden, auch wenn das iranische Re ... mehr lesen 
Teheran - Der iranische Präsidentschaftsbewerber ... mehr lesen
Präsident Ahmadinedschad kritisiert die intl. Medien für ihre Berichterstattung. (Archivbild)
Zu Tausenden zogen die Demonstranten in Teheran auf die Strassen.
Teheran - Nach der umstrittenen ... mehr lesen 14
Teheran - Die Hoffnungen im ... mehr lesen 1
Bei der Präsidentschaftswahl im Iran setzte sich Mahmud Ahmadinedschad nach offiziellen Angaben durch.
Teheran - In einem nie gekannten Ausmass haben die Iranerinnen und Iraner am ... mehr lesen
Mussawi verkündete, er habe die Wahl mit beträchtlichem Vorsprung gewonnen.
.
Digitaler Strukturwandel  Nach über 16 Jahren hat sich news.ch entschlossen, den Titel in seiner jetzigen Form einzustellen. Damit endet eine Ära medialer Pionierarbeit. mehr lesen 22
Internationales Super-Wahljahr 2024.
Internationales Super-Wahljahr 2024.
Während die USA und andere Länder sich auf die bevorstehenden Wahlen vorbereiten, prognostiziert eine neue Studie eine Eskalation der täglichen Aktivitäten von bösartig-manipulierenden Akteuren, die von KI gesteuert werden, bis Mitte 2024. mehr lesen 
Untersuchungskommission empfiehlt Neuwahlen  Port-au-Prince - Angesichts Haitis anhaltender Wahlkrise hat eine unabhängige ... mehr lesen  
Der erste Wahlgang soll annuliert werden.
Noch 51 Prozent befürworten einen Verbleib in der EU.
Befürworter holen auf  London - Die Gegner eines Verbleibs ... mehr lesen  
US-Wahlen  Washington - Der US-Republikaner Marco Rubio will nicht als Vize-Präsidentschaftskandidat ... mehr lesen  
Titel Forum Teaser
  • keinschaf aus Wladiwostok 2826
    belustigend peinlich Das kommt schon fast in die Nähe der Verwechslung von Oekonomie mit ... Mi, 28.12.16 01:21
  • Unwichtiger aus Zürich 11
    Grammatik? Wie kann Stoltenberg denn Heute schon wissen, welche Entscheidungen am ... Sa, 22.10.16 10:59
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Der phallophile Blick eines cerebrophoben Schäfleins! Frau Stämpfli schrieb am Ende ... Mo, 26.09.16 17:32
  • keinschaf aus Wladiwostok 2826
    phallophobe Geschichtsrückblicke "Und die grösste Denkerin des 21. Jahrhunderts? Verdient ihr Geld mit ... Sa, 13.08.16 17:48
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Alle Demonstranten gefilmt. Der Erdogan lässt doch keine Domo gegen sich zu! Die ... Di, 21.06.16 16:42
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Konzernrecht? Konzernpfusch! Was ist denn das? Konzerne werden vorwiegend von Vollidioten geführt. ... Fr, 10.06.16 17:49
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Das wird die Deutschen aber traurig machen. Wenn man keinen Flughafen und keinen Bahnhof ... Mi, 08.06.16 17:49
  • zombie1969 aus Frauenfeld 3945
    Der... Daesh (IS) kommt immer mehr unter Druck. Davon sind inzwischen auch ... Do, 02.06.16 19:22
Jonathan Mann moderiert auf CNN International immer samstags, um 20.00 Uhr, die US- Politsendung Political Mann.
CNN-News Was würde «Präsident Trump» tatsächlich bedeuten? Noch ist absolut nichts sicher, doch es ...
 
Stellenmarkt.ch
Kreditrechner
Wunschkredit in CHF
wetter.ch
Heute So Mo
Zürich 1°C 19°C freundlichleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt wechselnd bewölkt
Basel 7°C 21°C freundlichleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig bedeckt, wenig Regen wolkig, aber kaum Regen
St. Gallen 3°C 18°C sonnigleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt wechselnd bewölkt
Bern 1°C 19°C freundlichleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig bedeckt, wenig Regen wolkig, aber kaum Regen
Luzern 3°C 19°C recht sonnigleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt wechselnd bewölkt
Genf 5°C 17°C wechselnd bewölktleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig trüb und nass trüb und nass
Lugano 8°C 12°C bedeckt, wenig Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig anhaltender Regen wolkig, aber kaum Regen
mehr Wetter von über 8 Millionen Orten