Schweiz kann zu viel bestellte Impfungen stornieren

publiziert: Freitag, 8. Jan 2010 / 18:00 Uhr / aktualisiert: Freitag, 8. Jan 2010 / 18:34 Uhr

Bern - Die Schweiz hat rund zehn Millionen Dosen Pandemie-Impfstoff zuviel bestellt. Einen Teil will das Bundesamt für Gesundheit (BAG) verschenken oder verkaufen. Nun ist es offenbar auch gelungen, wenigstens einen Teil der Bestellung zu stornieren.

Die Schweiz hat rund zehn Millionen Dosen Pandemie-Impfstoff zuviel bestellt.
Die Schweiz hat rund zehn Millionen Dosen Pandemie-Impfstoff zuviel bestellt.
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5,3 Millionen Impfdosen sind nämlich noch gar nicht geliefert worden. Müsste der Bund diese vertragsgemäss entgegennehmen und bezahlen, würde er Dutzende Millionen Franken buchstäblich in den Sand setzen. Die Hersteller zeigen sich jedoch kulant.

Eine Änderung des Vertrags mit dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) sei in Diskussion, sagte Urs Kientsch, Sprecher von GlaxoSmithKline (GSK), auf Anfrage der Nachrichtenagentur SDA. Es bestünden keine grundsätzlichen Differenzen mehr, eine Vereinbarung sei aber noch nicht unterzeichnet worden. Details gab Kientsch nicht bekannt.

Die Situation habe sich grundlegend verändert, seit die Regierungen den Impfstoff bestellten, stellte Kientsch fest. Statt wie zunächst angenommen seien nicht zwei Impfungen notwendig, sondern nur eine. «Damit hat der Bund mehr Impfstoff an Lager als nötig.»

Verkaufen oder verschenken

GlaxoSmithKline liefert den H1N1-Impfstoff Pandemrix. Die Impfstoffe Celtura und Focetria stammen von Novartis. Alle von der Schweiz bestellten Impfdosen seien bereits ausgeliefert worden. Die Frage einer Stornierung stelle sich deshalb nicht, teilte Novartis-Sprecher Satoshi Sugimoto mit.

Auch andere Länder wie etwa Deutschland und Frankreich sind inzwischen mit den Herstellern übereingekommen, dass sie nicht alle bestellten Impfungen entgegennehmen und bezahlen müssen.

Beim BAG war bisher nur die Rede davon, 4,5 Millionen überschüssiger Impfungen - mit Verlust - zu verkaufen oder zu verschenken. Wie weit diese Verhandlungen gediehen sind, gab das BAG bisher nicht bekannt.

Insgesamt hat die Schweiz für 84 Millionen Franken 13 Millionen Dosen H1N1-Impfungen bestellt. 3 Millionen davon wurden an die Kantone abgegeben.

(smw/sda)

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Better safe then sorry
Na ja, Kritik ist auch im Nachhinein immer einfach. Was aber wäre gewesen wenn es wirklich schlimm gekommen wäre? Dann hätte man den Behörden Untätigkeit vorgeworfen. So gesehen ist mir "better safe then sorry" lieber.

Stell Dir vor es ist Pandemie und keiner macht mit.
meine Einschätzung hat sich nicht geändert
Für mich war dies von Anfang an eine Hysterie, welche das BAG verbreitet hatte, nicht erst im Nachhinein, wie Sie vermuten. Ich habe mich übrigens auch nicht impfen lassen, wie es die meisten in meinem persönlichen Umfeld auch nicht getan haben. Das BAG spricht heute noch von 1 - 1.5 Mio Einwohnern, welche vom H1N1 betroffen gewesen sein sollen, aber die Krankheit nicht ausgebrochen sei. Mit derartigen Rechtfertigungen versucht Hr. Mathis, die Ankündigung des BAG zu rechtfertigen. P.S.: Nicht ganz ernstzunehmen, aber vielleicht ist doch ein Fünkchen Wahrheit drin: http://www.seite3.ch/Schweinegrippe+Betrug+Jetzt+ermittelt+Europarat+/...
Hätten Sie im September
auf diese "Fehleinschätzung" aufmerksam gemacht, dann wären Sie jetzt der Hirsch. Erinnern Sie sich, wie die Schwyzer reklamierten, als ihr Impfstoff nicht sofort verfügbar war. Wie hätten Sie reagiert, wenn sich alle hätten impfen lassen wollen und es wäre nicht genügend Impfstoff vorhanden gewesen? Jetzt so tun, als habe man es doch schon immer gewusst, ist mir zu billig.
Nach der Fehleinschätzung folgt der Wortbruch
Bei den nächsten Tarifverhandlungen werden sich dann die Regierungen kulant zeigen. Säuhäfeli, Säudeckeli... Wer bezahlt am Schluss die Rechnung? Richtig, die Prämienzahler, so oder so. http://www.spiegel.de/wissenschaft/medizin/0,1518,668144,00.html
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