Türkei beschiesst offenbar Dörfer im Nordirak

publiziert: Mittwoch, 10. Okt 2007 / 12:10 Uhr / aktualisiert: Mittwoch, 10. Okt 2007 / 21:58 Uhr

Istanbul - Nach dem Grundsatzbeschluss der türkischen Regierung für eine Militärintervention im Nordirak hat die Armee nach Presseberichten damit begonnen, Dörfer im Nachbarland unter Beschuss zu nehmen.

Türkische Panzerverbände wurden an die Irak-Grenze verlegt.
Türkische Panzerverbände wurden an die Irak-Grenze verlegt.
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In der Gegend seien rund 200 türkische Geschosse eingeschlagen, meldete die türkische Zeitung «Hürriyet» am Mittwoch. In den beschossenen Dörfern werden Stellungen der kurdischen Rebellengruppe PKK vermutet.

Auch die pro-kurdische Nachrichtenagentur ANF meldete türkischen Artilleriebeschuss auf Ziele in Nordirak. Laut «Hürriyet» wurden zudem türkische Panzerverbände an die Grenze zu Irak verlegt.

Antwort auf Kurdische Angriffe

Bei Angriffen der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei (PKK) waren in den vergangenen Tagen in der Türkei 15 türkische Soldaten getötet worden.

Bei einem Bombenanschlag auf ein Polizeifahrzeug im mehrheitlich von Kurden bewohnten Südosten der Türkei wurde zudem ein Polizist getötet. Behördenangaben zufolge wurden bei dem Anschlag in der Stadt Diyarbakir vier weitere Menschen verletzt. Zu der Tat bekannte sich niemand.

Am Dienstag brachte die Regierung von Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan einen Parlamentsentscheid auf den Weg, mit der die Armee zu einer grenzüberschreitenden Intervention in Irak ermächtigt werden soll.

Kritik der USA

Die USA hatten die Türkei vor einer Militärintervention gewarnt. «Ich bin mir nicht sicher, ob ein einseitiges Vordringen die Lösung für dieses Problem ist», sagte der Sprecher des Aussenministeriums, Sean McCormack, am Dienstag in Washington.

Zuvor hatte McCormack die kurdischen Angriffe verurteilt. «Die Gewalt der PKK bedroht nicht nur die Türkei, sondern unterläuft auch die Sicherheit und das Wohlergehen des Iraks», hiess es in einer Erklärung.

Von türkischer Seite wird den USA vorgeworfen, zu wenig gegen kurdische Angriffe zu unternehmen.

Auch der Irak warnte die Türkei vor Angriffen im Norden des Landes. «Der Irak wird nicht erlauben, dass türkische Truppen die PKK oder irgendjemand anderen auf irakischem Territorium verfolgt, ohne dafür eine offizielle Erlaubnis von der Regierung einzuholen», sagte ein Sprecher des Innenministeriums.

(bert/sda)

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