US-Rapper fordern Schliessung von Guantánamo

publiziert: Donnerstag, 21. Jun 2007 / 08:04 Uhr

Washington - Ein Pressesaal des US-Kongresses hat am Dienstag die Kulisse für einen ungewöhnlichen Auftritt geboten: Eine Gruppe Rapper hat ihre Berührungsängste vor dem politischen Establishment überwunden, um die Schliessung von Guantánamo zu fordern.

M1 fühlt sich mit den ausländischen Häftlingen solidarisch.
M1 fühlt sich mit den ausländischen Häftlingen solidarisch.
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M1, Rapper der Gruppe Dead Prez, machte aus seinem Unbehagen denn auch keinen Hehl: «Die ganze Zeit, während ich durch diese Hallen lief, hatte ich einen ekligen Geschmack im Mund», sagte er vor Menschenrechtsaktivisten, jungen Kongresspraktikanten und Journalisten, die zur Pressekonferenz gekommen waren.

Mit einer Reihe von Aktionen wollen die Hip Hop-Künstler gemeinsam mit der Bürgerrechtsorganisation ACLU und Amnesty International auf die Situation der Guantánamo-Häftlinge aufmerksam machen. Diese sitzen im Rahmen des Antiterrorkriegs des Weissen Jahres schon seit Jahren als «feindliche Kämpfer» ohne normalen Rechtsstatus ein.

Zu den Aktionen zählten neben einem Konzert im berühmten Washingtoner Club 9:30 und einer Kundgebung am 26. Juni auch eine Petition an den Kongress mit der Forderung, den Gefangenen die Möglichkeit zu geben, vor einem normalen US-Gericht gegen ihre Haft zu klagen.

Parallelen zur eigenen Biografie

Wie die Rapper betonen, ist für sie der Einsatz für die Guantánamo-Gefangenen vor dem Hintergrund ihrer eigenen Biografie selbstverständlich. Aufgewachsen in den Schwarzenghettos der 70er Jahre, oftmals selbst Opfer von Polizeirepressionen, fühlen sie sich mit den ausländischen Häftlingen solidarisch.

«Ich komme aus dem Ghetto, bin das, was einige Leute OG (Original Gangsta) nennen. Aber ich will von den OV sprechen, den wahren Opfern: Das sind wir, die Opfer des Terrorismus», sagte M1.

«Wir sind die Opfer eines Kriegs, der unter dem Vorwand des Antidrogenkampfs gegen uns geführt wird». Diese Politik der Bush-Administration habe den Schwarzenvierteln nur «Schmerz und Elend» gebracht.

(ht/sda)

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