Annan warnt vor Kampfausbruch in Aleppo

Syrien-Sondervermittler Annan fordert Zurückhaltung

publiziert: Sonntag, 29. Jul 2012 / 09:06 Uhr
Internationaler Sondervermittler Kofi Annan
Internationaler Sondervermittler Kofi Annan

Damaskus/Genf/Moskau - Vor Beginn der Entscheidungsschlacht um die syrische Metropole Aleppo hat sich der internationale Sondervermittler Kofi Annan besorgt geäussert und zur Zurückhaltung aufgerufen. In der grössten Stadt Syriens stehe ein Kampf unmittelbar bevor, erklärte Annan am Samstagabend in Genf.

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Dass sich Regierungstruppen in und um die Wirtschaftsmetropole im Norden in Stellung gebracht haben, unterstreiche die Notwendigkeit für ein geschlossenes Handeln der Weltmächte, sagte der frühere UNO-Generalsekretär.

Die internationale Gemeinschaft müsse beide Seiten überzeugen, dass nur eine politische Lösung Frieden bringe. Annan bemüht sich sich im Auftrag der UNO und der Arabischen Liga um die Beendigung des Machtkampfes.

Nach Angaben von Oppositionellen beschossen Regierungstruppen Aleppo am Samstag erneut aus der Luft. Zudem brachte die Armee gepanzerte Fahrzeuge für einen Sturm in Stellung. Der Kampf könnte zu einer der entscheidenden Schlachten in dem seit 16 Monaten andauernden Konflikt zwischen Präsident Baschar al-Assad und den Rebellen werden.

SNC will Übergangsregierung

Der Chef des oppositionellen Syrischen Nationalrats (SNC), Abdel Basset Sajda, forderte befreundete und «Bruderstaaten» auf, die Rebellen mit Waffen zu versorgen. «Wir wollen Waffen, die die Panzer und Kampfflugzeuge stoppen würden», sagte der im Exil lebende SNC-Chef in Abu Dhabi.

Er hoffe auf rasche Hilfe, denn: «Unsere Freunde und Alliierten werden die Verantwortung für das tragen, was in Aleppo passiert, sollten sie nicht zügig agieren.»

Sajda kündigte an, der SNC wolle mit Rebellengruppen vor Ort über die Bildung einer Übergangsregierung beraten. Derzeit werde über die Idee einer solchen Regierung nachgedacht, «und wir werden alle Truppen in Syrien kontaktieren». Eine Übergangsregierung müsse von einer «patriotischen, ehrlichen» Persönlichkeit geführt werden, die «seit Beginn der syrischen Revolution» für diese eintrete.

Assad soll vor Gericht

Der SNC-Chef forderte ferner, Syriens Staatschef Assad müsse wegen der «Massaker» an Syrern vor Gericht zur Verantwortung gezogen werden. Es handle sich um einen «Verbrecher», der nicht Asyl in einem anderen Land erhalten dürfe.

Der im August 2011 in Istanbul gegründete SNC ist die grösste Oppositionsgruppe; sie ist auch der bevorzugte Ansprechpartner der Regierungen in Washington und Paris. Die «Freunde Syriens» haben den SNC als «einen legitimen Vertreter aller Syrer anerkannt».

(asu/sda)

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