Arabische Länder diskutieren Flugverbotszone
Über 180'000 Flüchtlinge aus Libyen
publiziert: Donnerstag, 3. Mrz 2011 / 08:18 Uhr / aktualisiert: Freitag, 8. Apr 2011 / 11:53 Uhr

Kairo - Zehntausende Menschen auf der Flucht vor den Unruhen in Libyen haben am Mittwoch die Grenzübergänge überrannt. Die Zahl der Flüchtlinge hat nach UNO-Angaben mittlerweile die Marke von 180'000 überschritten.

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Allein 77'320 Menschen hätten die Grenze von Libyen nach Ägypten überschritten, sagte die Sprecherin des UNO-Flüchtlingshilfswerks, Melissa Fleming in Genf. Etwa dieselbe Zahl Menschen sei nach Tunesien geflüchtet, 30'000 weitere warteten an der Grenze.

Hilfe läuft an

Unterdessen laufen die Hilfsbemühungen an. Die US-Botschafterin in Genf, Betty King, versprach US-Hilfe in Höhe von 12 Millionen Dollar für die Evakuierung der Flüchtlinge. Die UNO stellten fünf Millionen Dollar aus ihrem Nothilfetopf für Hilfsmassnahmen bereit.

Die EU stockte ihre Soforthilfe für die Flüchtlinge von drei Millionen auf zehn Millionen Euro auf. Die Schweiz sprach 500'000 Franken für die Internationale Organisation für Migration (IOM).

Luftbrücke von Djerba nach Kairo

Unterdessen begannen andere Nationen mit dem Abtransport der Flüchtlinge aus den Auffanggebieten an der Grenze. Der britische Premierminister David Cameron gab bekannt, dass Grossbritannien am Mittwoch mit der Einrichtung einer Luftbrücke begonnen habe, mit der bis zu 8800 Flüchtlinge von der tunesischen Insel Djerba nach Kairo geflogen werden sollen.

Die ägyptischen Streitkräfte entsandten zwei Schiffe nach Tunesien, um dort gestrandete Landsleute abzuholen. Der ägyptische Botschafter Mohamed Abdel Hakam sagte, mehr als 103'000 Ägypter seien seit Beginn der Unruhen per Flugzeug oder über Land nach Ägypten zurückgekehrt. Ausserdem hätten 20'000 Ausländer in Ägypten Zuflucht gesucht.

Auch Spanien und Frankreich kündigte Hilfe an. Flugzeuge und ein Schiff der französischen Marine sollen mindestens 5000 ägyptische Flüchtlinge in ihre Heimat bringen.

Arabische Liga verurteilt Vorgehen Gaddafis

Bei einem Treffen in Kairo haben die Aussenminister der arabischen Staaten am Mittwoch das Vorgehen des libyschen Machthabers Muammar al-Gaddafi gegen sein eigenes Volk verurteilt. Die Minister berieten auch über die Einrichtung einer Flugverbotszone, kamen aber noch zu keiner abschliessenden Einigung.

Die arabischen Länder könnten angesichts des Blutvergiessens in Libyen nicht untätig zuschauen, hiess es in einer im Anschluss an das Treffen veröffentlichten Mitteilung.

(bert/sda)

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Die Zeche bezahlen
Wir (Europa) bezahlen jetzt dafür, dass wir jahrzehntelang diese Autokraten und Diktatoren im Namen der Marktwirtschaft und des Erhaltens des Status Quo geduldet haben und zum Teil regelrecht chauffiert haben (Gaddafi, Mubarak).
Wenn jetzt diese Leute scharenweise flüchten, dann natürlich nach Europa, wohin denn sonst?
Wir haben diese Völker unterdrücken lassen durch unser Nichtstun, dafür werden wir jetzt viele von diesen Leuten aufnehmen müssen.

Es ist illusorisch zu glauben, mann könne einfach alle zurückschicken oder verhindern dass sie nicht "verschwinden" irgendwo in Europa. Dafür sind die Grenzen zu sehr abgeschafft worden im Namen der freien Marktwirtschaft.
Wieder das ablenkende Wort "Flüchtlinge"
Es handelt sich also um Flüchtlinge. Dann allerdings fragt sich wo denn die verletzlichsten in Krisen, Frauen und Kinder, auf diesen Bilder sind die täglich die Runde machen. Bleiben die etwa zurück um das Land wieder aufzubauen? Aber machen wir uns nichts vor, es sind hauptsächlich junge Männer auf der Suche nach Arbeit oder aus Gefängnissen geflohene Kriminelle. Und die wollen in der Regel nicht nach Ägypten, I, E oder P, sondern nach GB, D, CH, NL oder B. Und das hat seine Gründe im Sozialsysstem dieser Länder. Leider erfolgt dieser Zustrom erneut zu Lasten von Frauen und Kinder, die keine Chance zur Flucht haben. Das weiss inzwischen wirklich jeder. Dann muss klar zur Kenntnis genommen werden dass in Europa die Ressourcen zur Aufnahme weiterer Menschen nicht vorhanden sind. Ausser Heerscharen eigener arbeitsloser Mitbürger und leerer Staatskassen ist nichts zu sehen momentan in Europa. Somit bleibt nur, die Ankommenden umgehend zurück zubringen. Wenn nur einige bleiben können wird das die Runde machen und der Kreislauf beginnt. Ein Kreislauf der weder für die Menschen hier noch den Menschen aus Nordafrika langfristig etwas bringt. Es müssen harte Entscheide fällen jetzt, da kommt man nicht mehr darum herum. Aber es ist besser als es erneut schleifen zu lassen wie die Jahre zuvor schon.
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